Chapter 2 | Abschnitt 2 |
394)
If you take a loan (credit) from another for a particular term and with an honest markup (interest rate), then
set it down firmly in writing, and if you cannot write yourselves then have it written down truly by a scribe in
your presence, however only in the presence of two other righteous (conscientious) bystanders (witnesses) who
are also versed in writing, so that the one does not write anything that is not the truth and does not correspond
to the agreement; and no one who is versed in the script shall refuse to write, because everyone who is versed
in the script shall provide this service to those who do not know how to write for a small but appropriate payment; therefore have the scribe perform the writing and have the one who is entering into the undertaking
(obligation) say to the scribe what he or she has to write, and say that he or she must not falsify or defraud
anything; however, if the one entering into the undertaking (obligation) is of low intellect or weak or incapable
of instructing what has to be written, then someone who looks after his or her affairs says in honesty and equitableness (fairness) what must be recorded in writing; and the witnesses shall not refuse to attend when they
are called on; and do not disdain to write down everything precisely whether it be much or little, and together
with the defined term (period for repayment); and do not make the bystanders (witnesses) and the scribes into
fallible ones, and do not bring any disadvantage (forfeiture/damage) on them if the one who gives out the loan
(credit) does not stick to the agreement and has to be brought before the jurisdiction; and it is also permitted
for the one giving the loan (creditor/credit giver) to demand a contribution (loan deposit) of a rightful amount
as collateral and contingency (deposit) which shall become his or her property if the loan (credit) is not repaid
by a redemption (repayment). |
394)
Wenn ihr einer vom andern auf eine bestimmte Frist und zu einem ehrhaften Aufschlag (Zins)
eine Dargabe (Darlehen) nehmt, dann haltet es fest in einer Schrift, und so ihr nicht selbst
schreiben könnt, dann lasst es durch einen Schreiber in eurer Gegenwart getreulich aufschreiben,
jedoch nur in der Gegenwart zweier anderer und rechtschaffener (gewissenhafter) Dabeistehender (Zeugen), die auch des Schreibens kundig sind, auf dass der eine nicht etwas schreibe, das
nicht der Wahrheit und nicht der Abmachung entspricht; und kein der Schrift Kundiger soll sich
weigern zu schreiben, denn jeder Schriftkundige soll den Schriftunkundigen für einen geringen,
doch angemessenen Lohn Dienstbarkeit erweisen; so lasst den Schreibkundigen schreiben und
lasst den, der die Gebundenheit (Verpflichtung) eingeht, dem Schreiber vorsagen, was er zu
schreiben hat, und zu sagen, dass er nicht zu verfälschen und nichts zu unterschlagen hat; ist
aber jener, welcher die Gebundenheit (Verpflichtung) eingeht, von geringem Verstand oder
schwach oder unfähig, selbst zu gebieten, was zu schreiben ist, so sage in Ehrlichkeit und Billigkeit (Gerechtigkeit) jemand, der dessen Angelegenheiten wahrnimmt, das an, was in der Schrift
festzuhalten ist; und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie gerufen werden; und verschmäht nicht, alles genau niederzuschreiben, sei es viel oder wenig, und zusammen mit der
festgesetzten Frist (Rückzahlungsfrist); und macht nicht die Dabeistehenden (Zeugen) und die
Schreiber zu Fehlbaren, und bringt ihnen keinen Nachteil (Einbusse/Schädigung), wenn sich der,
der die Dargabe (Darlehen) aushändigt, nicht an das Abkommen hält und vor die Gerichtsbarkeit gebracht werden muss; und es sei auch erlaubt, dass der Dargabegebende (Gläubiger/
Darlehensgeber) eine Beisteuerung (Darlehenspfand) in rechtem Masse zur Sicherheit und Bedingtheit (Verwahrung) verlange, das ihm gehören soll, wenn die Dargabe (Darlehen) nicht
durch ein Ablösen (Zurückzahlung) getilgt wird. |